Kein Nachfolger am Haken Angler kennen das: Da sind die Köder noch so gut und dennoch beißt kein Fisch. Die Erfahrung macht derzeit Robert Eisenmann. Auch dem Vorsitzenden des Fischereivereins geht kein Nachfolger an die Angel.

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Robert Eisenmann, Vorsitzender des Fischereivereins Stiftland, sortiert die Köderbox. Noch hat kein Nachfolger angebissen. Archivbild: Grüner
Seit Monaten bereits sucht der Tirschenreuther nach geeigneten Kandidaten. Doch den Vorstandsjob schmackhaft machen konnte er bislang noch niemand. Ganz im Gegenteil. Die Situation ist momentan schlimmer denn je. "Nach heutigem Stand stehen zur Jahreshauptversammlung keine Kandidaten zur Bildung einer Vorstandschaft zur Verfügung", erzählt Eisenmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn auch Eisenmanns Mitstreiter lehnen teils aus persönlichen, teils aus beruflichen und teils aus gesundheitlichen Gründen eine erneute Kandidatur ab oder sind sogar schon vorzeitig zurückgetreten.

"Jetzt rächen sich die Versäumnisse der letzten 20 Jahre, in denen die Kommunikation zwischen Vorstand und Mitgliedern stets abgebaut und vernachlässigt wurde", glaubt Eisenmann eine Ursache für das Scheitern der Gespräche mit potenziellen Nachfolgern gefunden zu haben.

"Der Vorsitzende allein kann den großen Verein mit seinen vielfältigen Aktivitäten allein schon verwaltungstechnisch nicht allein führen", sagt der 68-Jährige, der in den vergangenen 45 Jahren bereits die verschiedensten Ämter bekleidet hat, sei es als Kassier, Schriftführer oder eben Vorsitzender. Sollte er also keine Mannschaft finden, will auch er in der Jahreshauptversammlung am 29. Januar 2016 eine weitere Kandidatur ablehnen.

Dann würden die Geschäfte des 760 Mitglieder starken Vereins ruhen müssen. Einmalig in der fast 55 Jahre alten Geschichte der Tirschenreuther Sportangler. Der Fischereiverein verfügt derzeit über 35 Kilometer Fließgewässer, vorwiegend an der Waldnaab und Wondreb und gut 60 Hektar stehende Gewässer, wobei der Löwenanteil auf den Liebensteinspeicher fällt. Dazu bewirtschaftet der Verein noch rund 10 Hektar Teiche, in denen er seit vielen Jahren den Besatz selbst züchtet. Eine zwar arbeitsintensive, aber wirtschaftlich sehr lohnende Aktivität.

Jetzt hofft Robert Eisenmann auf den heutigen Tag des Ehrenamts. "Vielleicht überlegt der eine oder andere ja doch, was da tatsächlich auf dem Spiel steht."

Quelle: Der Neue Tag
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